Ausbildungsberuf Bankkaufmann/-frau

eingestellt von Azubi-Blogger am 1. Januar 2018

Bankkaufmann und Bankauffrau – Beschreibung aus unserer Sicht

Das hier ist keine x-beliebige Berufsbeschreibung der Ausbildung zum Bankkaufmann/Bankkauffrau, die du auf jeder Internetseite zum Thema Berufsberatung finden kannst. Denn so Sätze wie „Ein Bankkaufmann verwaltet Gelder und berät Kunden in den unterschiedlichsten Bereichen. Im Auftrag der Kunden eröffnet ein Bankkaufmann Konten, informiert über verschiedene Dienstleistungen, nimmt Aufträge zur Ein- und Auszahlung entgegen und führt diese durch…“ geben dir zwar einen groben Überblick über das Aufgabenfeld eines/einer Bankkaufmanns/-frau, jedoch nicht das Gefühl, ob dieser Beruf auch etwas für dich sein könnte. Ich möchten dir die Ausbildung so beschreiben, dass du eine Vorstellung davon bekommst, ob du dich in diesem Job wiederfinden könntest.

Das erste Lehrjahr

Das erste Lehrjahr besteht hauptsächlich aus dem Einsatz in der jeweiligen Heimatgeschäftsstelle. Du wirst von dem Auszubildenden des zweiten Lehrjahres an die Aufgaben am Kundenschalter herangeführt – hier hast du bereits den ersten Kundenkontakt. Im Verlaufe des ersten Lehrjahres wirst du eigenständig mit Kunden am Schalter arbeiten und bei den ersten Beratungsgesprächen zuhören. Dabei handelt es sich am Anfang um Sparbuch- und Girokontoeröffnungen und Fragen rundum Zahlungsverkehr. Je schneller man dazu lernt, desto schneller kommen die ersten kleinen Gespräche, die du selber führst. Aber keine Angst! Natürlich wirst du nicht alleine mit den Kunden gelassen. Im vornherein besprichst du den Terminverlauf mit dem jeweiligen Kundenberater, der dann auch während des Beratungsgespräches stets unterstützend an deiner Seite sitzt. Anfänglich hat man dann schon ein mulmiges Gefühl, wenn man als junger Auszubildender dem unbekannten Kunden gegenübersitzt. Aber die Berater können dir jederzeit helfen und geben dir nach dem Gespräch ein Feedback, wie du dich in Zukunft verbessern kannst. Euer gesamtes Lehrjahr erwartet zusätzlich eine weitere Herausforderung: die Projektarbeit. Die ist jedes Jahr unterschiedlich und kann zum Beispiel eine Veranstaltungsorganisation sein, die gemeinsam mit deinen Mitauszubildenden bewältigt werden will. Neben dem Arbeitsalltag in der Sparkasse wird außerdem dreimal im Jahr wieder die Schulbank gedrückt – es geht nämlich zum Blockunterricht in die Berufsschule. Hier wird die nötige Theorie, die hinter der Arbeit in der Sparkasse steht, vermittelt.

Entwicklung im zweiten Lehrjahr

Einen Großteil des zweiten Lehrjahres verbringst du dann im Immobilien- und Firmenkundenzentrum und in den verschiedenen internen Abteilungen wie Marketing, Organisation, Kredit usw. In diesen Abteilungen lernst du dann, was hinter den Kulissen passiert und wie zum Beispiel die Reise eines Kreditvertrages weitergeht. Diese internen Einsätze vermitteln ein gutes Gesamtbild, wie die Prozesse der Sparkasse funktionieren. Die geknüpften Kontakte erleichtern die komplexer werdenden Tätigkeiten in der Geschäftsstelle. Zusätzliches Wissen wird außerdem in diversen Seminaren vermittelt. Hierbei geht es zum Beispiel um Produkte, die von uns angeboten werden – wie z.B. Versicherungen und Wertpapiere. Ergänzt werden die Produktschulungen durch Seminare für Beratungstechniken. Als Dozenten stehen hierfür unsere Kollegen aus verschiedenen Abteilungen oder externe Coaches z. B. von der Versicherung VGH zur Verfügung.

Ein Highlight des zweiten Lehrjahres ist aber immer die stattfindende Klassenfahrt mit der Berufsschulklasse. Dann geht es meist für vier Tage in die berühmte Bankenstadt Frankfurt am Main. Dort stehen Sightseeing, der Besuch von Banken und der Börse aber auch Freizeit auf dem Programm.

Im dritten Lehrjahr geht es dann wieder zurück in die Geschäftsstellen. Nun kann das gesammelte Wissen der letzten zwei Jahre direkt ausgespielt werden. Denn die Hauptaufgabe werden dann eigenständige Beratungsgespräche sein, die dich auf deine Abschlussprüfung und dein späteres Berufsleben als Berater vorbereiten werden.

Welche Voraussetzungen solltest du dafür mitbringen?

Menschen sind unterschiedlich und entweder man passt in einen bestimmten Beruf – oder eben nicht. Für unseren Beruf solltest du deshalb bestimmte Charaktereigenschaften mitbringen. Eine Grundvoraussetzung ist ein freundliches und sympathisches Auftreten. Für Kundenkontakt – auch am Anfang der Ausbildung – solltest du selbstbewusst sein, denn ein sicheres Auftreten ist das A und O. Da du mit unterschiedlichen Kunden in Berührung kommen wirst, sollte auch Offenheit gegenüber Neuem oder Anderem kein Problem für dich sein. Mit unterschiedlichen Kollegen zu arbeiten, ist spannend und Teamfähigkeit und Eigeninitiative werden dir helfen, dich auch in neuen Teams zurechtzufinden. Und auch Überzeugungsfähigkeit wird dir helfen, in den Beratungsgesprächen zu bestehen. Neben den charakterlichen Voraussetzungen ist ebenfalls der erreichte Schulabschluss für einen erfolgreichen Einstieg bei der Sparkasse wichtig. Wir Auszubildenden haben natürlich nicht alle die gleiche Schulform besucht. Unter unseren Abschlüssen findet man neben Abitur auch Fachabitur, Fachhochschulreife oder Realschulabschlüsse. Aber die Noten sind nicht alles – wichtig ist, dass du dich für unseren Beruf begeistern kannst.

Arbeitsumfeld

Wie man sich natürlich vorstellen kann, findet der Arbeitstag eines Bankkaufmannes/-frau im Büro statt. Als Azubi wechselt dieser Ort allerdings regelmäßig. Vielleicht bist du für einige Monate in derselben Geschäftsstelle, vielleicht musst du aber auch mehrmals im Monat deinen Arbeitsplatz wechseln. Du solltest also mobil sein, um flexibel an deinen Arbeitsplatz zu gelangen. Der Dresscode in der Sparkasse lautet „Business“ – schicke Kleidung ist also angesagt. Besonders der Umbruch zwischen Schule und Ausbildung kann anfangs ungewohnt sein, deshalb ist es beruhigend zu wissen, dass man sich immer mit seinen Mitauszubildenden austauschen und sich gegenseitig Tipps geben kann. Aber auch zur eigenen Heimatgeschäftsstelle baust du eine besondere Beziehung auf, da du dort den Großteil deiner Ausbildung verbringst. Durch den regelmäßigen Wechsel der Abteilungen, lernst du dann die unterschiedlichsten Kollegen kennen. Den klischeehaft spießigen Banker haben wir in unserer Ausbildungszeit dabei noch nicht kennengelernt. Während der Ausbildung entwickelst du dich nicht nur beruflich sondern auch persönlich weiter. Hier wächst du mit deinen Aufgaben und lernst eigenverantwortlich zu arbeiten.

Nach der Ausbildung

Auch nach der bestanden Abschlussprüfung geht das Lernen und Weiterbilden immer weiter. Mit Seminaren und Studiengängen an den Sparkassen-Akademien oder den Hochschulen der Sparkassen-Finanzgruppe sind Fortbildungen immer möglich. Personalentwicklung ist schließlich für jeden Mitarbeiter und auch für die Sparkasse selbst wichtig. Nach der Ausbildung stehen dir die Türen zu den verschiedensten Bereichen offen. Je nach Verfügbarkeit der freien Stellen kannst du dann z.B. die Tätigkeit des Privatkundenberaters aufnehmen.

Wie du merkst: den eintönigen 08/15 Arbeitstag eines Bankers gibt es gar nicht. Durch die vielen Kollegen und vor allem Kunden, gibt es immer neue Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen. Wenn du Interesse bekommen hast und du dich im Beruf des Bankkaufmannes/-frau vorstellen kannst, ergreif deine Chance, bewirb dich bei uns und werde ein Teil unseres Teams!

 

Rebecka Voß, Auszubildende zur Bankkauffrau

 

 

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