Wir fragen nach – warum bündeln die Sparkassen ihre Kräfte?

eingestellt von Tina Jörns am 6. Januar 2018

 

Reinhard Krüger, Vorstandsvorsitzender des neu fusionierten Kreditinstitutes beantwortet Fragen rund um die Fusion. Warum bündeln die Sparkasse Rotenburg-Bremervörde und die Kreissparkasse Osterholz ihre Kräfte? Was ändert sich? Was bleibt?

 

Tina Bäuerle:

„Zum 1.1.2018 haben sich die Kreissparkasse Osterholz und die Sparkasse Rotenburg-Bremervörde zu einem gemeinsamen Haus zusammengeschlossen. Warum fusionieren beide Sparkassen miteinander?“

 

Reinhard Krüger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rotenburg Osterholz:

„Seit Jahren ist die Bankenlandschaft von verschiedenen Faktoren geprägt. Zum einen sind die wegbrechenden Erträge durch die seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase zu nennen, deren Ende nicht abzusehen ist. Zum anderen sind da steigenden Kosten durch die sich immer schneller ändernden gesetzlichen Anforderungen. Dazu kommt die fortschreitende Digitalisierung und der damit verbundene Investitionsbedarf in Technik und Geschäftsstellen.

Diese Bedingungen führen dazu, dass sich Institute zu größeren Häusern zusammenschließen. Eine höhere Eigenkapitalausstattung führt in der Regel zu einer Verbesserung der Kreditvergabemöglichkeiten. Eine größere Mitarbeiterzahl ermöglicht es, Abläufe und Aufgaben besser und effizienter zu gestalten. Technik und damit verbundene hohe Investitionen können für eine größere Zahl von Kunden bereitgestellt werden, die Kosten für den einzelnen Nutzer werden reduziert.

Auch das Althaus Sparkasse Rotenburg-Bremervörde und das Althaus Kreissparkasse Osterholz folgen diesem Trend, um sich gemeinsam für die Zukunft besser aufzustellen.“

Reinhard Krüger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Rotenburg Osterholz im Interview

Melanie Müller:

„Wie müssen sich unsere Kunden die Fusion vorstellen? Was genau ist zum 1.1.2018 passiert und wie geht es weiter?“

 

Reinhard Krüger:

„Rechtlich sind die beiden Sparkassen zum 1. Januar 2018 verschmolzen. Damit ändert sich zunächst nur der Name der beiden Häuser in „Sparkasse Rotenburg Osterholz“; alle Verträge und Dokumente behalten ihre Gültigkeit, alle Konten werden wie bisher weitergeführt.

 

Die Zusammenführung der Kontobestände erfolgt am Wochenende des 25. / 26. August 2018; dieser Prozess wird „technische Fusion“ genannt. Dieser Schritt bildet die Grundlage für die Nutzung einer gemeinsamen technischen „Plattform“ für Kontoführung und Beratung. Erst mit der technischen Fusion wird es für unsere Kunden eventuell zu Veränderungen kommen. Hierüber werden wir Sie selbstverständlich rechtzeitig und detailliert informieren. Solange Sie von uns nichts hören, bleibt alles beim Alten.“

 

Tina Bäuerle:

„Was geschieht bei der Fusion mit unseren Geschäftsstellen? Behalten unsere Kunden beispielsweise ihre bisherige Beraterin / ihren bisherigen Berater?“

 

Reinhard Krüger:

„Selbstverständlich wird auch die neue Sparkasse Rotenburg Osterholz in ihrem Geschäftsgebiet flächendeckend vertreten sein. In der Regel bleiben alle persönlichen Ansprechpartner für unsere Kunden unverändert. Aufgrund der neuen Größe können wir Ihnen sogar zusätzliche Spezialisten für Ihre Bankgeschäfte zur Verfügung stellen und Sie so noch umfassender beraten.

Zeven ist ab dem 1. Januar 2018 der Hauptsitz der Sparkasse. Die ehemalige Hauptstelle der Kreissparkasse Osterholz wird als Geschäftsstelle und für Mitarbeiter aus zentralen Bereichen genutzt. Künftig können Sie also unseren Service an 52 Standorten nutzen – von der Geschäftsstelle bis zum Geldautomaten.

Der Trend geht allerdings insgesamt zu großen, technisch gut ausgestatteten Geschäftsstellen mit einer größeren Personaldecke, die auch die Beratung in Spezialbereichen ermöglicht. Wir können daher eine Anpassung unseres Geschäftsstellennetzes nicht grundsätzlich ausschließen, planen aber aktuell keine Veränderungen.“

 

Melanie Müller:

„Ändern sich die Öffnungszeiten in unseren Geschäftsstellen? Und was passiert mit den Konten, Verträgen und Karten unserer Kunden? Gibt es für unsere Kunden etwas zu bedenken?“

 

Reinhard Krüger:

Nein, zunächst einmal bleibt „alles beim Alten“. Eine Fusion erfordert jedoch das Zusammenwachsen der beiden Sparkassen und damit auch eine Harmonisierung der Produkte und Rahmenbedingungen. Dazu gehören auch die Öffnungszeiten. Diese werden wir daher im Laufe der Zeit angepasst. Höchstes Ziel dabei ist, den Wünschen und Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden. Über Änderungen werden wir natürlich rechtzeitig informieren.

Alle Verträge und Dokumente behalten ihre Gültigkeit, Karten können weiter genutzt werden und sind auch nach dem 1. Januar 2018 trotz der neuen Bezeichnung der Sparkasse unverändert gültig. Auch alle Daueraufträge und Lastschriftmandate werden unverändert fortgeführt bzw. haben unverändert Gültigkeit. Das gilt auch für erteilte Freistellungsaufträge.

Im Rahmen der sogenannten „technischen Fusion“ im August 2018 können sich für einige Kunden Änderungen ergeben. Über diese Änderungen werden wir rechtzeitig informieren und unsere Kunden selbstverständlich nicht „im Regen stehen lassen“.

 

Tina Bäuerle:

„Ändern sich mit der Fusion die Preise, zum Beispiel für die Kontoführung? Und werden weiterhin alle Dinge angeboten, die unsere Kunden bisher bei der Sparkasse nutzen konnten?“

 

Reinhard Krüger:

„Bei bestehenden Produkten, Verträgen und Leistungen bleiben die Konditionen und die Rahmenbedingungen bis auf weiteres unverändert. Eine Fusion bedingt auf Sicht jedoch immer eine Angleichung der Angebote und Preise. Wir werden daher im Laufe der Zeit Veränderungen vornehmen müssen. Ziel wird es sein, die Produkte am Bedarf unserer Kunden auszurichten und marktgerechte Preise anzubieten.“

 

Vielen Dank an Herrn Krüger für das offene Gespräch und die Vielzahl an Informationen! Sie haben noch offene Fragen?  Weitere Informationen finden Sie hier auf unserer Homepage.

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