MIG 2018 – eine spannende Woche in Rotenburg
Drei Unternehmen, drei innovative „Smart-Einkaufswagen“ und ein Gewinner!
Die Schülerinnen und Schüler der BBS und des Ratsgymnasiums in Rotenburg haben sich letzte Woche tapfer durch das „Management Information Game“ geschlagen! Fünf Tage lang schlüpften sie in Unternehmerrollen und tüftelten an einem neuen Produkt, welches am Donnerstagabend Vertretern des internationalen Handelskonzerns „Wallmart“ präsentiert wurde. Einen millionenschweren Auftrag gab es zu ergattern.
Natürlich ging es nicht um echtes Geld und auch im Publikum saßen keine amerikanischen Unternehmer; dennoch waren waschechte Unternehmer aus dem Landkreis Rotenburg anwesend.
Volker Eichler, stellvertretendes Vorstandsmitglied und Marktbereichsleiter Süd der Sparkasse Rotenburg Osterholz, eröffnete am Donnerstagabend die alljährliche Veranstaltung und begrüßte alle Gäste ganz herzlich. Für einen Gast hatte er sich etwas Besonderes einfallen lassen: Friedhelm Horn, Lehrer am Ratsgymnasium Rotenburg und Begleiter der MIG-Teilnehmer vom Ratsgymnasium, bekam eine Krawatte in der Sparkassenfarbe als Ehrung für die langjährige Zusammenarbeit überreicht. Für ihn war es das letzte Mal, dass er seine Schüler beim MIG betreute. Dennoch wird er sich die nächsten Jahre die Präsentationen nicht entgehen lassen und als Gast dabei sein.
Auch die beiden MIG-Teilnehmer Katharina von Loh und Benjamin Credo bedankten sich im Namen der diesjährigen Teilnehmer für diese spannenden Erfahrungen, die sie in der Woche machen durften. Ein weiterer Dank ging an Spielleiter Andreas Mätzold, der anschließend die Präsentationen eingeleitete.
Und so kam es auch schon zum Höhepunkt des Abends!
Nacheinander präsentierten die Schülerunternehmen ihren innovativen „Smart-Einkaufswagen“. Das Ziel: 1 Mio. Stück zu verkaufen! Zehn Minuten hatte jedes Unternehmen Zeit, um das Publikum für ihr Produkt zu begeistern. Den Start machte die „Prestige Worldwide AG“, die unter dem Motto „Shop the future“ ihr Produkt an den Verbraucher bringen wollte. Vom Kühlsystem über einen Touchscreen der Extraklasse bis hin zu einer Aufladestation für das Handy war bei dem „Scanning Venture“ einiges dabei! Kleine Präsente wurden anschließend als Meinungsverstärker verteilt.
Doch auch das zweite Unternehmen, die „Westphal Elektronik AG“ verteilte kleine „Meinungsverstärker“ an das Publikum. Vorweg präsentierte sie aber erstmal ihren „Clever Cart“, einen Einkaufswagen, der die reingelegten Produkte speichert und auf den Käufer basierte Angebote anzeigt. „Der Käufer kann direkt mit der Karte am Einkaufswagen zahlen. Keine Warteschlangen mehr und kein Kassenpersonal. Unsere Innovation entlastet Sie!“, so die jungen Unternehmer.
Als letztes musste sich die „Innovation AG“ vor dem Publikum und den Konkurrenten beweisen. Mit einem schlichten Design passt der Einkaufswagen der „Innovation AG“ zu jedem in jeder Region. Einkaufspreise sowie Empfehlungen werden direkt angezeigt! Und der Händler braucht sich keine Sorgen darum zu machen, dass seine exklusiven Einkaufswagen abhandenkommen. Denn mit integriertem GPS und einer Bremse, die ab einer bestimmten Reichweite gezogen wird, bleibt jeder Einkaufswagen beim Händler.
Nach der letzten Präsentation folgte die Abstimmung für den Gewinner des Abends. Nach einer kurzen Zeit des Hoffens und des Bangens kam das Ergebnis: Mit ihrem „Clever Cart“ konnte die „Westphal AG“ den Auftrag für sich entscheiden! Doch eins ist klar: Nach dieser arbeitsreichen Woche können sich alle Teilnehmer „Gewinner“ nennen. Neben den Spielrunden ein Produkt zu entwickeln – und das auch noch unter Zeitdruck – kann schon sehr nervenaufreibend sein!
Doch wie funktioniert so eine Spielrunde eigentlich?
Jedes Unternehmen musste sich technisch mit einem Laptop ausrüsten, auf welchem das Programm für die Spielrunden vorweg installiert wurde. Doch von Spielrunde zu Spielrunde änderte sich die Marktsituation und die Unternehmen bekamen attraktive Angebote, um welche sie strategisch kämpfen mussten. Strategie ist hierbei alles! Da kann es auch schonmal zu anonymen Absprachen der Unternehmen untereinander kommen. Wenn bei dem Auftrag, einer großen Drogeriekette einen Preisvorschlag für das neue innovative Produkt zu machen, auf einmal zwei Unternehmen exakt den gleiche Preis bieten… Zufall? Wohl eher eine Strategie, die die beiden verfolgen, und so teilten sich die beiden AGs den Gewinn auf. Bis zu zwei Stunden wird diskutiert, wie viel Geld in neue Maschinen investiert werden sollten, ob Personal entlassen werden muss oder wie hoch der Absatz des neuen „Smart-Einkaufswagen“ auf den weltweiten Märkten sein soll. Hier ist also geschickter Umgang mit Zahlen gefragt!
Und was hat den Schülern besonders viel Spaß gemacht?
Hierbei waren sich alle einig: Die Vorträge von verschiedenen Gastdozenten waren die Highlights der Woche! Von Marketing über Personalmanagement bis hin zur Existenzgründung war alles dabei, was ein Unternehmer wissen sollte!
Unter den Gastdozenten waren auch echte Unternehmer dabei, die den jungen Managern einige Tipps mit auf den Weg gaben. Im Existenzgründergespräch am Mittwoch mit André Rothgänger, Geschäftsführer der Wheelscompany GmbH, wurden Fragen über Fragen zu seiner Erfolgsgeschichte gestellt. André Rothgänger schaffte es, aus seinem Hobby einen Beruf zu machen und ist somit ein Vorbild vieler. Mit seinem Unternehmen an der Autobahn in Sottrum begeistert er zahlreiche Kunden mit einer vielfältigen Palette an Felgen. Interessiert schauten sich die Schüler gemeinsam mit dem Unternehmer den Onlineshop an. Einen Tipp vom erfahrenen Unternehmer gab es noch zum Gesprächsende: „Bleiben Sie stets achtsam und laufen Sie mit den Mitbewerbern mit!“
In der MIG-Woche sollten die Schüler ebenfalls wichtige Tipps für ihr Leben nach der Schule bekommen, wenn es heißt, in die reale Arbeitswelt einzusteigen: Marc Dammann, Ausbildungsleiter der Sparkasse Rotenburg Osterholz, ließ die jungen Unternehmer zurück in ihre Schülerrolle schlüpfen und zur Tat schreiten. Die Aufgabe: Bewerbungsgespräche simulieren! Vier Bewerber, einer extravaganter als der andere, gaben vor dem Vorstand einer AG alles, um den Job in der „Bubble AG“ zu erhalten. Dabei lernten die Schüler die „Do´s und Dont´s“ im Bewerbungsgespräch kennen. Geduldig beantwortete Marc Dammann jede Frage der neugierigen Schüler: Was sind Vor- und Nachteile eines Dualen Studiums? Spielen Auslanderfahrungen eine große Rolle? Und wie relevant sind die Schulnoten im Auswahlverfahren? Auch hier gab es einen wertvollen Ratschlag: „In der heutigen Zeit zählen besonders Soft Skills und man sollte in der Lage sein, die zahlreichen Informationen, an die wir heutzutage kommen, filtern zu können“, so Marc Dammann.
Nach den Präsentationen am Donnerstagabend ließen alle Gäste den Abend in einer gemütlichen Runde mit leckeren Snacks ausklingen. Dabei schlüpften die MIG-Teilnehmer wieder zurück in ihre Schülerrollen und stellten den anwesenden Unternehmern Fragen rund um deren Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote.
Wir hatten viel Spaß, das diesjährige MIG in Rotenburg zu begleiten und freuen uns mit allen Teilnehmern, dass sie das Spiel so hervorragend gemeistert haben!
Susanna Ali und Neele Ve Rottinghaus
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