Das Moorprojekt geht in die 16. Runde!

Das Moorprojekt geht in die 16. Runde!

 

Bereits 15 Jahre lang arbeitet der NABU Hambergen erfolgreich mit den Schülerinnen und Schülern des jeweils 7. Jahrgangs der Kooperativen Gesamtschule Hambergen daran, das NSG Heilsmoor zu erhalten. Dabei spielt insbesondere das Entkusseln, also das Entfernen des im Moor unerwünschten Baumwuchses, eine wesentliche Rolle. Nach der langjährigen erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen NABU und KGS soll das Projekt nun auf das Springmoor ausgeweitet werden.

Im Rahmen unserer besonderen Förderprojekte 2019 „Wissen und Umwelt“ haben wir dieses Projektvorhaben mit einer Fördersumme von insgesamt 3.500 Euro bedacht.

Für die Fortführung des Projektes ist es Brauch, dass der „herauswachsende“ 7. Jahrgang das Moorprojekt symbolisch an den neuen 7. Jahrgang überreicht. Zu dieser besonderen Feierstunde waren wir in die Mensa der KGS Hambergen eingeladen.

Dass in der Schule etwas Besonderes vor sich geht, war nicht zu übersehen. Inmitten der Mensa war ein kleines Biotop aufgebaut – dunkle Erde mit Pfützen, Heide und Binsen, umgeben von einer stählernden Mauer. Von der Decke hingen viele Schautafeln und eine Leinwand, auf denen Schüler, Lehrer und NABU-Vertreter beim Kennenlerntag und den Arbeitseinsätzen im Moor zu sehen waren.

Eine Vielzahl an Gästen war zur Feierstunde geladen. Neben der Schulleiterin Gitta Brede, dem Samtgemeindebürgermeister Reinhard Kock und Ole Vollmerding vom Naturschutzamt waren viele NABU-Vertreter vor Ort – unter ihnen auch die beiden Gründer des Moorprojektes Jürgen Röper und Klaus Dieter Lüken sowie Dietmar Wonneberger, der das Projekt bei uns in der Sparkasse eingereicht hatte. Uwe Müller, Leiter der Sparkassengeschäftsstelle in Hambergen war als Vertreter unserer Sparkasse vor Ort.

Als alle Gäste sowie die Lehrer und Schüler des 7. Jahrgangs in der Mensa eingetroffen waren, ergriff Thomas Köhring das Wort. Er ist nicht nur Lehrer an der KGS Hambergen, sondern auch Verantwortlicher für das Moorprojekt, Organisator der Moorbuchübergabe und vor allem Bindeglied zwischen Schule, Schülern und dem NABU.

Er berichtete von dem Kennenlerntag und dass dieser zuletzt ganz anders verlaufen sei als in den vergangenen Jahren – vor allem anders als ursprünglich geplant. Denn erstmals habe das Wetter es notwendig gemacht, den Kennenlerntag zu verschieben. So fand dieser anstelle im September erst nach den Herbstferien statt. So problematisch wie dieser Entschluss auch anfangs war, so unproblematisch war es dann, einen Ersatztermin ins Leben zu rufen.

Alle Schüler hatten also bereits die Gelegenheit, das Moor intensiv kennenzulernen. Denn am Kennenlerntag wurden fünf verschiedene Stationen aufgebaut, die alle durch Vertreter des NABU begleitet wurden. An einer Station wurde gezeigt, wie richtig entkrusselt werde, eine andere Station machte die Schüler zu Detektiven und ließ sie auf Pflanzensuche gehen, eine weitere Station erforderte Überwindung. Denn es sollte barfuß durchs Moor gehen. Ganz nebenbei wurde allerhand Wissen vermittelt, damit auch wirklich jeder Beteiligte vor dem großen Arbeitseinsatz im Januar nächsten Jahres vorbereitet ist.

Auch Schulleiterin Gitta Brede freute sich über die Fortführung des Moorprojektes. Sie bedankte sich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz.

Im Anschluss daran hatten wir die Gelegenheit, unsere Fördersumme in Höhe von 3.500 Euro symbolisch an den NABU und die KGS zu überreichen. Geschäftsstellenleiter Uwe Müller freute sich, dass die Sparkasse dieses Moorprojekt zu ihrem Siegerprojekt im Westen ihres Geschäftsgebietes ausgewählt hatte. Kaum ein anderes Projekt sei so nachhaltig, wie dieses. Aus knapp 40 Projekteinreichungen zum Motto „Wissen und Umwelt“ hatte sich das Moorprojekt in unserer Region West durchgesetzt. Neben dem NABU, vertreten durch Frank Tietjen, nahmen die Schülerin Merle Ahlers und der Schüler Marvin Meurer den symbolischen Scheck entgegen. Alle drei waren bei den letzten Arbeitseinsätzen im Moor tätig und freuten sich darüber, dass die Sparkasse finanzielle Unterstützung gibt.

Auch der Landkreis war sehr aktiv und hat sich stark für das Moorprojekt eingesetzt. Denn dieser hat nicht nur viele Flächen rund um das Moorgebiet angekauft, er konnte damit durchsetzen, dass der Heilsmoorgraben „gekammert“ wurde, erklärte Ole Vollmering vom Naturschutzamt. Mit dieser Maßnahme könne das Heilsmoor nass gehalten werden. Nur so kann das Moor nachhaltig vor verstärktem Baumwuchs geschützt werden und in der Folge möglichst verhindern, dass die Bäume erst gar nicht keimen. Das ermögliche den moortypischen Pflanzen sich wieder zu entfalten. Für die Kammerung des Grabens wurde eine 2 Meter tiefe Spundwand gezogen. Mit dieser wird das Wasser im Gebiet gehalten. Einen Eindruck von dieser Spundwand konnten alle Gäste dem Modell im Mensa-Mittelpunkt entnehmen. Hier war eine solche Spuntwand in Teilen zu sehen. So wurde sehr anschaulich demonstriert, wie sie die Feuchtigkeit in ihrer Mitte halte.

Der Samtgemeindebürgermeister ergriff ebenfalls das Wort. Er selbst versuche es immer möglich zu machen, am Tag des Arbeitseinsatzes im Moor dabei zu sein und mit anzupacken. Dieses habe er auch für das nächste Jahr geplant. Auch er bedankte sich bei allen Helfern und Initiatoren, die bei der erfolgreichen Fortführung beteiligt sind. Er gab den Gästen noch einen wichtigen Apell mit auf den Weg: Die Wissenschaftler seien sich häufig nicht einig, aber es sei absolut unstrittig, dass der Klimawandel dazu führen wird, dass die Welt irgendwann einmal nicht mehr existieren wird und wir JETZT etwas tun müssen. Und der Erhalt der Moore spiele eine wichtige Rolle!

Und dann war es endlich soweit. Die beiden Achtklässler Merle und Marvin überreichten ihr Moorbuch, mit Bilder und Aufzeichnungen von ihrer Arbeit im Moor, an den 7. Jahrgang. Dafür kamen stellvertretend Jana und Piet nach vorne und nahmen das Moorbuch entgegen.

Voller Erwartung sehen wir nun dem Januar 2020 entgegen und sind gespannt, ob sich auch der aktuelle 7. Jahrgang wieder mit vollem Einsatz einbringen wird. Wir werden wieder sehr gerne berichten.

Vielen Dank für diesen tollen Einblick, den wir bei der feierlichen Moorbuchübergabe erhalten haben!

 

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Kommentare


Ulrike schreibt am 25.04.2022 um 16:13 Uhr:

Das Moorprojekt interessiert mich schon seit Längerem. Ich bin immer auf der Suche nach neuen und interessanten Artikeln und Blogs zu diesem Thema. Es ist super, dass ich diesen Blog gefunden habe. Hier findet man echt viele hilfreiche Informationen.


Antwort von  Sparkasse Rotenburg Osterholz am 26.04.2022 um 07:48 Uhr:

Das hören wir gern! Vielen Dank. Das Moorprojekt ist auch wirklich eine großartige Institution zwischen Schule und NABU.