Ausbildung verkürzt – Schnellstart ins Berufsleben!
Ich habe meine Ex-Azubi-Kollegin Merle Tralau interviewt – sie gibt uns einen kleinen Einblick in ihre Ausbildung bei unserer Sparkasse. Merle hat in der letzten Woche ihre mündliche Prüfung absolviert und so ihre Ausbildung beendet. Bei ihr hat das jedoch nicht drei Jahre gedauert – sie hat auf zweieinhalb Jahre verkürzt. Was das bedeutet und warum sie das getan hat, verrät sie im Azubi-Interview.
Moin Merle! Sag mal, was bedeutet es überhaupt die Ausbildung zu verkürzen?
Im Regelfall dauert die Ausbildung zum Bankkaufmann oder zur Bankkauffrau drei Jahre, aber man kann auch auf zweieinhalb Jahre verkürzen. Normalerweise schreibt man die schriftliche Prüfung im Mai des dritten Ausbildungsjahres und kurz darauf hat man die mündliche Prüfung. Wenn man seine Ausbildungsdauer jedoch verkürzt, schreibt man die schriftliche Prüfung schon im November. Die mündliche Prüfung findet dann zwei Monate später im Januar statt. Man hat also circa ein halbes Jahr weniger Zeit sich auf die Prüfungen vorzubereiten.
Gibt es bestimmte Voraussetzungen, damit man die Ausbildung eher beenden kann?
Also man sollte schon überall gute Leistungen vorweisen, sowohl im Betrieb, als auch in der Berufsschule. Ein wichtiger Punkt in der Berufsschule ist, dass man in der Zwischenprüfung gut abschneidet. Sollte dann alles im Gesamten passen, kann man die Ausbildung schneller absolvieren.
Wenn man den Wunsch hat, die Ausbildung zu verkürzen, bekommt man viel Unterstützung von der Ausbildungsleitung. So wird auch in einem gemeinsamen Gespräch nochmal in Ruhe geschaut, was man da vor sich hat und wie man diese Herausforderung meistern kann.
Welche Vorteile hat man durch das Verkürzen?
Das ist natürlich immer sehr individuell. Es gibt einen enormen zeitlichen Unterschied, da man sich ein halbes Jahr der Ausbildung „spart“. Mir gefällt es besonders gut, dass ich früher mit der eigenständigen Beratung beginnen kann. Mein erster Einsatzort nach der Ausbildung ist meine Heimatgeschäftsstelle Zeven. Ich freue mich schon darauf, dort bald meinen ersten eigenen Kundenstamm übernehmen zu dürfen. Außerdem bekommt man früher volles Gehalt. Dadurch kann ich zum Beispiel schneller in eine eigene Wohnung ziehen und auf eigenen Beinen stehen.
Verpasst man viele Inhalte sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb, wenn man verkürzt? Also muss man sich viele Lerninhalte selbst beibringen?
In der Berufsschule fällt das schon ziemlich auf, gerade im Hinblick auf die Prüfung. Einige Inhalte behandelt man gar nicht bzw. nur zum Teil im Unterricht, sodass man sich diese schon selber beibringen muss. Dafür haben wir aber auch das Lernprogramm Prüfungstv, welches uns beim Lernen unterstützt.
Ob man im Betrieb viel verpasst, ist schwer zu sagen. Es kommt ganz darauf an wie viele Bereiche und Abteilungen man schon gesehen hat und wie viel Übung man hat. Das muss man dann für sich selber einschätzen.
Wie laufen die Prüfungen ab, wenn man verkürzt?
Abgesehen vom zeitlichen Unterschied laufen die Prüfungen gleich ab und es ist egal, ob man zweieinhalb oder drei Jahre lernt. Als erstes steht die schriftliche Prüfung an. Die schreibt man in verschiedenen Fächern und an zwei Tagen. Für den schriftlichen Teil habe ich schon vor Weihnachten meine vorläufigen Ergebnisse bekommen.
Zum Abschluss hatte ich im Januar dann noch die mündliche Prüfung. Meine Prüfung war gegen Mittag und daher war ich den ganzen Morgen lang sehr aufgeregt. Auch wenige Minuten vor der Prüfung war ich noch ziemlich nervös und habe gehofft, dass ich einen guten Kundenfall zur Auswahl habe. In der 15-minütigen Prüfungsvorbereitung habe ich mich dann für die Geldanlage entschieden. Mein Lehrer aus der Berufsschule war mein Kunde und ich habe ihn in 20 Minuten zu den Themen Riester und Fonds beraten. Ich war sehr überrascht, dass meine Aufregung kurz nach dem Beginn des Gesprächs nachgelassen hat. Ich war zufrieden und habe danach total gespannt auf die Bekanntgabe meines Ergebnisses gewartet. Bestanden – ich war glücklich, dass ich nun endlich mit meiner Ausbildung zur Bankkauffrau fertig bin. Das wurde am Abend dann mit Freunden und Familie gefeiert.
Was möchtest du jetzt nach der Ausbildung machen?
Ich werde bei der Sparkasse bleiben und erstmal in der Privatkundenberatung tätig sein. Mein Plan ist es, nebenbei meinen Bankfachwirt zu machen. Für die Zukunft ist es mir sehr wichtig, mich immer weiterzubilden. Ich finde den Bereich rund um eine Geldanlage in Fonds sehr spannend und könnte mir gut vorstellen, mich auf diesen Bereich zu spezialisieren. Dafür ist zum Beispiel eine spezielle Fortbildung nötig.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen, wenn man sich bei der Sparkasse Rotenburg Osterholz bewerben möchte?
Wenn man ein offener, sympathischer Mensch ist, gerne mit Menschen zusammenarbeitet und sich auch ein bisschen für die Finanzwelt interessiert, dann ist man bei uns genau richtig.
Vielen Dank für den kleinen Einblick und für das nette Gespräch!
Azubibloggerin Isabell Steffens
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