Opfer im Netz – Im Kampf gegen Cybermobbing

Opfer im Netz – Im Kampf gegen Cybermobbing

 

Ein Tag ohne Internet? Für meine Generation ist das kaum mehr vorstellbar. Stattdessen verbringen immer mehr Menschen ihre Zeit online. Auch mir geht es häufig so. Sobald man nur für wenige Stunden nicht „online“ sein kann, hat man das Gefühl etwas zu verpassen. Doch so viel Freiheit und Vorteile das Internet auch bietet, so birgt es auch einige Risiken. Mobbing und Ausgrenzung in den sozialen Medien sind leider keine Einzelfälle mehr. Umso wichtiger ist es, Aufklärung zu betreiben.

Aus diesem Grund hat unsere Sparkasse gemeinsam mit der BBS Osterholz-Scharmbeck und der AOK Niedersachsen 70 Schülerinnen und Schüler ins Oscar Kulturspielhaus in Osterholz-Scharmbeck zum Film „Homevideo“ eingeladen.

Bei den Vorbereitungen, sowie beim Kinoevent durfte ich wieder live dabei sein und den Tag über auf Instagram und Facebook berichten. Unser Ziel war es, das Thema „Cybermobbing“ sowohl für die Schüler vor Ort, als auch in den sozialen Netzwerken etwas greifbarer zu machen.

Der Film „Homevideo“ ist inspiriert von den zum Teil extremen Entwicklungen in den sozialen Netzwerken und den verstärkt auftretenden Fällen von sogenanntem „Cyber-Bullying“ – dem Mobbing im Internet. Der mehrfach mit Fernseh- und Zuschauerpreisen ausgezeichnete Film handelt von einem 15-jährigen Jungen, dessen privates Video ins Internet gestellt wurde. Dieses Video führt zu Hass, Erpressung und extremer Bloßstellung. Am Ende des Films begeht der Junge Suizid. Der Film zeigt knallhart, zu welch drastischen Konsequenzen das Mobbing im Internet führen kann.

Nach dem Film konnte ich deutlich sehen, wie bei den Schülern und Schülerinnen ein sichtbar bedrückendes Gefühl durch die Reihen schlich. Den Jugendlichen war die Betroffenheit deutlich anzusehen. Auch ich trug ein sehr beklemmendes Gefühl in mir und habe den ganzen Tag noch über den Film nachgedacht. Im Anschluss hatten die Jugendlichen im Unterricht die Möglichkeit das Thema und den Film weiter zu diskutieren und sich auszutauschen.

Doch was bedeutet „Cybermobbing“ überhaupt?

Cybermobbing – also das Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen oder Belästigen von Personen mithilfe von Kommunikationsmedien ist leider ein weit verbreitetes Phänomen. Dies geschieht häufig über Smartphones, E-Mails, Websites, Foren, Chats und Communities. Versteckt in der Anonymität kann man sich leicht über Schwächere lustig machen. Das Cybermobbing belastet manche derart, dass sie nicht mehr in der Lage sind, das Haus zu verlassen. Depressionen, Angstzustände, Schlafstörungen und Albträume sind die häufigsten Folgen.

Mobbing hat fast jeder schon erlebt, egal ob online oder offline. Laut einer Studie ist jeder 3. schon einmal mit dem Thema in Berührung gekommen, meist in der Schule. In den sozialen Medien wurde sogar jeder 2. Jugendliche schon mal Opfer von Beleidigungen, Diskriminierung und Bloßstellung.

Für die Schüler an der BBS gab es bereits vorab zum Thema Cybermobbing eine Projektwoche und die Kinovorstellung ergänzte diese. Natürlich fängt Präventionsarbeit nicht erst in einer weiterführenden Schule an, aber auch bei uns ist es ein wichtiges Thema, dem wir uns als Schule stellen möchten und auch müssen.“, so die stellvertretende Schulleiterin der BBS Jutta Finken.

Mein Blickwinkel auf fiese Kommentare im Internet hat sich nach diesem Event wieder ein Stück weit verändert und ich hoffe, dass auch die Schüler etwas für sich mitnehmen konnten. Weiterhin bin ich optimistisch, dass wir den Jugendlichen etwas die Augen öffnen konnten und sie für das Thema Mobbing im Internet sensibilisieren.

Isabell Steffens, 2. Ausbildungsjahr

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