Mein Auslandspraktikum in Irland

Mein Auslandspraktikum in Irland

 

Einfach mal aus dem Berufsalltag rauskommen, in ein anderes Land fliegen und dort in die kulturellen Gegebenheiten reinschnuppern. Für mich klingt das wie ein lang gehegter Traum.

Dieser Traum wurde mir Anfang des Jahres erfüllt. Im Rahmen des Erasmus-Programms habe ich einen Monat alleine in Irland bei einer Gastfamilie gelebt. Jeden Tag ging es zur Arbeit in die Innenstadt Dublins in eine Anwaltskanzlei, wo ich ein Praktikum absolviert habe. Und das Beste daran: meine Berufsschule, das Kivinan Bildungszentrum und die Sparkasse haben mich unterstützt und jeweils eine Woche freigestellt.

Kurz bevor es losging stiegen natürlich Aufregung und Nervosität. Am 12. Januar war es dann endlich soweit: Ich begab mich in ein aufregendes Abenteuer. 2,5 Flugstunden später landete ich auf irischem Boden und prompt war auch die Nervosität verflogen. Nun war ich nur noch gespannt, was mich die nächsten Tage wohl erwartet, welche Menschen ich kennenlernen und ob ich sie überhaupt verstehen würde.

Meine Gastfamilie hat mich direkt sehr gut aufgenommen und integriert. Ich bekam einige Insidertipps von meiner Gastmutter zu den schönsten Orten und den besten Freizeitaktivitäten. Kurz gesagt: Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt. Abends kamen noch zwei weitere Austauschschülerinnen aus Spanien, die die erste Woche gemeinsam mit mir bei der Gastfamilie wohnten. So konnte ich neben dem Englisch, welches ich tagtäglich praktizierte, auch mein Spanisch aufbessern.

Der erste Tag in Dublin stellte mich bereits einige Male auf die Probe: alleine mit dem Zug – in Irland wird dieser „Dart“ genannt – 30km in die Innenstadt fahren und von da aus in den Bus umsteigen, der ca. 1.20 Std. Richtung ADC College fährt. Das ADC College ist die Partnerschule des Kivinan Bildungszentrums in Irland. Dort verbrachte ich gemeinsam mit sieben weiteren Auszubildenden aus ganz Deutschland den ersten Tag. Uns wurden einige Besonderheiten über Irland vermittelt, wie wir uns am ersten Tag in unserem Gastbetrieb zu verhalten haben, und wie die nächsten Wochen für uns ablaufen werden.

Ab dem zweiten Tag begann mein Praktikum in der Anwaltskanzlei „Thomas Barry & company solicitors“. Die Kanzlei wurde 1991 gegründet und liegt im Herzen Dublins direkt an der bekannten Grafton Street und dem schönen St. Stephen´s Green Park, in dem ich einige meiner Pausen verbrachte. In der Kanzlei arbeiten fünf Angestellte, darunter Anwälte, Notare und Bürogehilfen. Direkt am ersten Tag wurde ich in das Sekretariat gesetzt. Meine Aufgaben: Klienten empfangen und überleiten, Telefonate annehmen und führen und mich um die Post kümmern. Mit so viel Verantwortung hatte ich am ersten Tag noch nicht gerechnet aber es schmeichelte mir sehr. Also nahm ich die Herausforderung gerne an und setzte mich alleine an die Rezeption. Es dauerte nicht lange und der erste Klient tauchte auf. Es war einfacher als gedacht, die Kunden zu empfangen, mich kurz mit ihnen zu unterhalten und sie anschließend weiterzuleiten. Die darauffolgenden Tage wurde ich oft auch losgeschickt, um bei der Bank, der Post oder im Supermarkt einige Dinge zu erledigen. Die Arbeit in der Kanzlei gefiel mir sehr.

Stundenlang könnte ich noch über dieses Erlebnis berichten und es jedem wirklich ans Herz legen. Es lohnt sich allemal seine Komfortzone zu verlassen und eine solche Reise zu starten! Ich habe nicht nur meinen Horizont erweitert und mein Wissen über die irische Kultur sowie die englische Sprache verbessert. Ich habe mich auch persönlich entwickelt und mein Selbstbewusstsein gestärkt. Ein Auslandspraktikum bietet viele Möglichkeiten, um zu sich selbst zu finden. Denn erst, wenn man ganz auf sich alleine gestellt ist, wird einem bewusst, wozu man fähig ist und was man alles schaffen kann.

Neele Ve Rottinghaus

 

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